Senckenberg Naturmuseum zeigt das Co-Projekt »Making Crises Visible«

Wissenschaft und Kunst: Hatten wir das nicht gerade? Ja, im Frankfurter Kunstverein. In seinem Domizil, dem Steinernen Haus am Römerberg, hat der Verein gemeinsam mit dem Senckenberg Naturmuseum die Ausstellung »Trees of Life« konzipiert. Mit verblüffenden Effekten werde dort wissenschaftliche Forschungsergebnisse zum Thema Evolution mit vier künstlerischen Positionen konfrontiert (s. Dezember 2019). Mehr als sehenswert, wurde die Schau gerade bis 16. Februar verlängert.
Inhaltlich gar nicht so weit entfernt und erneut als Koproduktion präsentiert das Frankfurter Naturmuseum nun in seinen eigenen Hallen das spektakuläre Projekt »Making Crises Visible«. Partner sind der Leibniz-Forschungsverband »Krisen einer globalisierten Welt« und die Offenbacher Hochschule für Gestaltung. Dabei geht es durchaus lebenspraktisch darum, wie mensch mit all dem Horror von Kriegen, Krisen und Katastrophen, der uns medial überschwemmt und überfordert, besser umgehen kann, als nur ratlos und gelähmt wegzuschauen.
Etwas diffiziler: Kunst, Design und Wissenschaft werden von den beteiligten Künstlern, Gestaltern und Forschern als komplementäre Wissensformen präsentiert, die neue Perspektiven auf aktuelle Themenfelder wie Migration, Klimawandel und Radikalisierung eröffnen. Ziel sei es, heißt es in der Ankündigung, Verfahren und Ergebnisse exemplarischer Forschungsprojekte zu visualisieren und ein Bewusstsein für die aktivierende Kraft einer Krisendiagnose zu schaffen.
Beispiele dafür gab eine erste Zwischenpräsentation vor einem halben Jahr in Berlin, wo 20 Studierende der HfG mit 18 in Filmen, Plakaten, Skulpturen und Installationen gefassten Arbeiten Bezug auf wissenschaftliche Forschungsprojekte des Leibniz-Forschungsverbundes »Krisen einer globalisierten Welt« Bezug nahmen. Zu welchen durchaus ironischen Ergebnissen das führen kann, zeigt die Installation »Paper-Food« des Künstlers Ollanski, der mit Gebilden aus gedruckten Geldscheinen unterschiedlichster Währungen den globalen Nahrungsmittelhandel thematisiert. Felix Kosok dagegen geht in seiner Soundinstallation »Never miss a good crisis« dem inflationären und meist nur rhetorischen Gebrauch des Wortes Krise in der medialen Öffentlichkeit nach und bringt dabei nicht nur Politiker, sondern auch Fußballvereine zu Gehör.

gt (Foto: © Felix Werner)
Vom 12. Februar bis 2. Juni, tgl. 9–17 Uhr; Mi. bis 20 Uhr; Sa., So. bis 18 Uhr

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www.makingcrisesvisible.com

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