Zum Jahresausklang schlägt die große Stunde des traditionellen Schwanensee-Balletts

Die Russen kommen

Wenn es Winter wird, dann führt eine Vielzahl von Ballett-Ensembles aus Russland und den früheren Sowjetrepubliken seine Bahn an die weihnachtlichen Opern- und Ballettbühnen Europas, wahrscheinlich sogar der ganzen Welt. Ihre Namen sind sich meist sehr ähnlich und auch die Werke, die sie im Gepäck haben, spiegeln den übersichtlichen Kanon des großen Publikumsgeschmacks. Angesprochen sind Liebhaber der traditionellen Ballettkunst. Wem der eine Termin nicht passt, dem passt vielleicht der andere. Weit ist es schließlich nirgendwohin.
Das populärste Stück in ihren Repertoires ist zweifelsohne Peter Tschaikowskis »Schwanensee«, das 1877 im Moskauer Bolschoi-Theater uraufgeführt wurde und einer Märchenvorlage folgend die Geschichte vom Kampf des Prinzen Siegfried um die verzauberte Schwanendame Odette erzählt. Zu den Höhepunkten des musikalisch bezaubernden und tänzerisch höchst anspruchsvollen Oeuvres gehören der legendäre Tanz der vier kleinen Schwäne und die beiden Pas de deux von Prinz Siegfried mit Odette und mit ihrem schwarzen bösen Ebenbild Odile. Die doppelte Figur der Odette/Odile gehört zu den Traumrollen jeder Primaballerina.
Im Rhein-Main-Gebiet wird das Ballett im Dezember von drei Tanzkompagnien gespielt: 1. dem Bolschoi Staatsballett Belarus, 2. dem Russischen Ballettfestival Moskau und 3. der Russischen Nationalballett aus Moskau.

1. Das aus Minsk stammende unter anderem von der Unesco ausgezeichnete Bolschoi Staatsballett Belarus ist am Vorweihnachtstag 23. Dezember in der Jahrhunderthalle zu Gast. Das Ensemble ist für seine strenge Orientierung an der »Ästhetik der goldenen Epoche« (Libretto: Begitschew/Geltzer), Choreografie: Petipa/Iwanow/Gorsky, die Neu-Inszenierung: Juri Trojan/Alexandra Tichmirowa) berühmt und stellt höchste Ansprüche an das technische Können der Tänzer.
23. Dezember, 20 Uhr
Jahrhunderthalle Höchst

2. Die Tänzer und Tänzerinnen des Russischen Ballettfestivals Moskau haben sich in diesem Monat auf zwei Kurorte und Hanau kapriziert und werden mit einer Familienversion des »Schwanensee« zugange sein. Der Name steht für eine gleichwohl renommierte Kooperation von mehreren russischen Balletthäusern.
15. Dezember, 20 Uhr
Kurhaus Bad Homburg
16. Dezember, 20 Uhr
Congress Park Hanau
23. Dezember, 20 Uhr
Kurhaus Wiesbaden

3.Das Russische Nationalballett Moskau gastiert mit dem Ballettklassiker zwischen den Jahren in Mainz und an Silvester in Darmstadt. Gegründet wurde die Kompagnie von Sergeij Radchenko, früherer Erster Solist des Moskauer Bolschoi-Balletts und 25 Jahre lang Partner der legendären Primaballerina Maja Plissezkaja, die im Alter von 89 Jahren 2015 in München verstorben ist.
27. Dezember, 20 Uhr
Rheingoldhalle Mainz
31. Dezember, 20 Uhr
Darmstadtium Darmstadt

Foto: © RBI

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert