Pandemische Tänze und Töne

Im Kunstverein Familie Montez (KVFM), genauer auf dessen Website, rücken Verena Kutschera und Richard Oberscheven nun auf tänzerischen, choreografischen, musikalischen und filmischen Wegen der Pandemie zu Leibe. Zusammen, was das gegenseitige Zuarbeiten angeht, aber auch unterschieden werden am 4. Juni Kutscheras »Strukturen« und am 5. Juni Oberschevens »Soundballett« als Tanz-Kurzfilme jeweils um 20 Uhr urausgestrahlt und Premiere feiern.
»Strukturen« ist aus der pandemischen Erfahrung einer Art Schwebezustand entstanden, der sich etwa aus den Abstandsregeln ergibt. Menschen werden zu Teilchen im Raum und treten in völlig neue raumzeitliche Beziehungen zueinander. Mithilfe von 1,50 Meter langen dünnen Holzstäben recherchiert Kutschera gemeinsam mit Ioulia Kokkokiou, Richard Oberscheven und Britta Schönbrunn die Faltung und Entfaltung energetischer Strukturen im Raum.
»Musik kann sowohl Bewegung auslösen als auch Bewegung Musik. Geht man von der Schwingung der Töne aus, hat man überall Bewegung. Musik und Bewegung sind also nicht so unterschiedlich, sondern sehr ähnlich.« Mit diesen Gedanken hat sich Richard Oberscheven daran gemacht, dem inneren Hör- und Bewegungserleben dieser ungewöhnlichen Zeit nachzugehen. Aus der Verbindung dieser auditiven und physisch kinästhetischen Erfahrung – so nennt er das in der Ankündigung – ist seine Arbeit »Soundballett« entstanden: eine Wiederspiegelung von Klängen aus der Pandemie, bei der es ganz wesentlich um das Hinhören geht.

gt (Foto: © Geraldine Zirbel)
Termine: 4., 5. Juni 20 Uhr
auf www.kvfm.de

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