Oper Frankfurt: »La Gazetta« von Gioachino Rossini

Gioachino Rossini (1792–1868) hat mehr als 40 Opern geschrieben, manche sind Dauerbrenner bis heute geblieben. Viele andere sind der Vergessenheit anheim gefallen (wohl auch wegen nicht immer zureichender Text-Sujets?). Nach seinem auf Shakespeare basierenden Drama »Otello« im Oktober letzten Jahres gräbt die Oper Frankfurt jetzt »La Gazetta«, ein zweiaktiges »dramma per musica«, für Aufführungen im Bockenheimer Depot wieder aus. Zwischen den Hits »La Cenerentola« und »Barbier von Sevilla« entstanden, verbirgt sich dahinter alles andere als ein Drama, ist es doch eher der Opera buffa zuzuordnen – und der vielschreibende Meister des musikalischen Humors bedient sich durchaus eifrig (und unüberhörbar) aus dem eigenen musikalischen Fundus.
Um eine Heiratsanzeige geht’s, die ein Don Pomponio für seine Tochter Lisetta in die Welt setzt, um einen guten Schwiegersohn zu finden. Lisetta liebt aber einen anderen, nämlich den Wirt des Gasthofs, in dem sich die Bewerber und andere Reisende einfinden. Bei denen kommt es naturgemäß zu Verwechslungen (Wer ist wer?), auch eine Madame la Rose trägt dazu bei, dass die Verwirrungen sich zuspitzen – bis die so nicht gedachten Paare sich während eines Maskenballs verdrücken. Zurück bleiben verblüffte Väter.
Ein Rossini reinsten Weines also, den es gilt, zeitgemäß in die Gegenwart zu transportieren. Caterina Panti Liberovici, die bereits 2010 in Frankfurt inszeniert hat und eine ausgewiesene Rossini-Kennerin ist, arbeitet zusammen mit dem Frankfurter Opernkapellmeister Simone di Felice – mit der für Rossini gebotenen musikalischen Leichtigkeit, wie zu hoffen ist.

Bernd Havenstein
Termine: 2.2. (Premiere), 4., 6., 8., 10., 12., 14., 16. Februar 2020, Bockenheimer Depot
www.oper-frankfurt.de

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