Mousonturm: Ligna präsentiert »Rausch & Zorn. Studien zum autoritären Charakter«

Das Gesetz des Handelns

Vor exakt zwei Jahren war die gerade erst mit dem Tabori-Preis für Freie Theater geehrte Hamburger Performancegruppe Ligna in Frankfurt beim »Together Forever«-Festival des Mousonturms während des Museumsuferfests 2015 zu erleben. Mit dem Radioballett »Tanz aller« organisierte Ligna nach einem Vorbild aus der Arbeiterbewegung der 1920er Jahre auf dem Römerberg einen so genannten Bewegungschor, bei dem jeder mitmachen und sich via Kopfhörer choreografisch instruieren lassen konnte.
Nun kehrt die von den Medientheoretikern, Performance- und Theaterkünstlern Ole Frahm, Michael Hueners und Torsten Michaelsen schon vor 20 Jahren gegründete Ligna mit dem Projekt »Rausch und Zorn. Studien zum autoritären Charakter« in die Mainmetropole zurück. Wer dabei an Erich Fromm, Wilhelm Reich oder auch die Frankfurter Schule denkt, liegt gewiss nicht verkehrt. Die neue Arbeit der Hamburger setzt sich mit den Mechanismen des Erfolgs und mir der Attraktivität faschistischer und populistischer Bewegungen in Europa auseinander. Dabei werden nicht nur für die Untersuchung und Bewertung von bestimmten historischen oder auch aktuellen gesellschaftlichen Konstellationen Experten und Theoretiker eingespannt. Im Sinne der Brecht’schen Lehrstücke bezieht Ligna auch das Publikum ein, in dem dieses besprochene Situationen aktiv in Szene setzt und sich dabei selbst als handelndes Kollektiv erfahren kann. Unterstützt wird Ligna von den bulgarischen Künstlern Stephan Shtereff (Konzept, Regie, Produktion) und Emilian Gatsov (Musik).

Walter H. Krämer (Foto: © Tuchi Imperial)
Termine: 31. August bis 2. September,
jeweils 20 Uhr; 3. September, 18 Uhr
www.mousonturm.de

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