Burgfestspiele Dreieichenhain mit hessischer Schlagseite

Ein ganzes Jahr braucht es von der Porzellanfabrik in Frankfurt Höchst zur Burg Hayn in Dreieichenhain. Wie gehabt zeigt das Ensemble von Barock am Main bei den Burgfestspielen den Vorjahreshit ihres eigenen Festivals, diesmal Ben Jonsons »Der Alchemist«. Rainer Dachselt, Hausdichter und -übersetzer der Gruppe, hat das 1610 uraufgeführte Stück des Shakespeare-Zeitgenossen mit starkem Strich lokalkoloriert.
Die Posse erzählt von einem verschlagenen Gaunertrio, das den schon ehedem so geldgierigen Frankfurtern das Blaue vom Himmel, vor allem aber die Umwandlung von Metall in Gold verspricht. Kein Wunder, also dass Krämerseelen wie der Lukull von Mammonsheim (Philipp Hunscha) und der Tabakhändler Brustfleck (Ulrike Kinbach) ihm auf den Leim gehen, zumal Michael Quast als Alchemist Albertus Magnus mit Lenchen Allerwelt (Katharina Zemankova) und Hannes (Matthias Scheuring) zu großer Form aufläuft und gar mit der »Apokalypse des Herbert« droht. (Regie: Sarah Groß) – am 15. August.
We prefer hessisch heißt es auch bei Ulrike Neradt und Walter Renneisen. Die vom neuen Pianisten Frank Golischewski begleitete Mundart-Revue »Ich glaab mir brennt der Kittel« läuft bereits im elften Jahr mit immer denselben Witzen, Sketchen und Songs. Neudeutsch nennt man das Kult – am 12. August.
Außerdem stehen noch »Ein Sommernachtstraum« mit Sabine Fischmanns Holzhausenquartett, die Italienische Opernnacht und die legendäre Dunja Rajter an. Allenfalls Restkarten gibt es noch für das Musical »Footloose«, Konstantin Wecker und Henni Nachtsheim& Rick Kavanian sowie das dreitägige »Varieté unter Sternen« vom Neuen Theater in Höchst.

gt (Der Alchemist, © Maik Reuss)
Bis 19. August
www.burgfestspiele-dreieichenhain.de

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