In Zeiten wie diesen … Vorausschau Oper Frankfurt

Die Oper »Salome« von Richard Strauss in der Regie von Barrie Kosky ist gerade mal umjubelt über die Frankfurter Opernbühne gegangen, da legt sich gespenstische Ruhe auf die gesamte Kulturszene. Spannende Premieren waren angekündigt: die Fortsetzung mit unbekannten Werken von Gioachino Rossini (Bianca e Falliero) am 17.4., die konzertante Aufführung von »Mignon« des Ambroise Thomas, die Episoden aus Dantes »Inferno« der italienischen Komponistin Lucia Ronchetti, die Wiederaufnahme des Operndoppels Debussy/Honegger mit der fabelhaften Johanna Wokalek als ihre Namensvetterin Jeanne d‘Arc au Bucher – all diese Preziosen fielen der Pandemie zum Opfer. Unklar natürlich, ob und wie diese (und andere) Projekte weitergeführt werden können. Ab dem 22.4. könnte es für die Ronchetti-Oper im Depot wieder eine Chance geben, sofern es das Corona-»Inferno« wieder zulässt.
Wegen all dieser Unwägbarkeiten lohnt ein zaghafter Blick auf weiter entfernte Projekte. So soll im Juni nach langer Zeit einmal wieder eine Oper von Hans Werner Henze Premiere haben, nämlich sein »Prinz von Homburg« in einer Textur von Ingeborg Bachmann nach dem Drama von Heinrich von Kleist. Inwieweit Benjamin Brittens »Peter Grimes« oder andere Wiederaufnahmen aus dem Repertoire verspätet möglich sind, steht buchstäblich in den Sternen. Denn neben terminlichen Engpässen und der im Juli zu Ende gehenden Saison lassen sich Verträge mit den meist weltweit tätigen Protagonisten nicht ohne weiteres auf die neue Saison verschieben.
Das alles sind Herkulesaufgaben, um die alle Beteiligten nicht zu beneiden sind. Für uns als Freunde der Oper bleibt zunächst immer wieder der Blick auf die Website, auf der Änderungen oder Neuigkeiten zu finden sind: www.oper-frankfurt.de/de/spielplan

Bernd Havenstein
Foto: Salome, © Monika Rittershaus

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