Historisches Museum: Meisterstücke – Das Handwerk der Maler

Was ist ein Meisterstück in des Wortes ureigener Bedeutung? Dieser Frage geht das Historische Museum in seiner neuen Ausstellung nach. Der Begriff stammt aus der Zeit der Zünfte, als zum Abschluss der Ausbildung von Handwerkern oft auch ein Meisterstück verlangt wurde. Erst dann war ihnen erlaubt, eine Werkstatt zu gründen und ihre Arbeiten zu signieren. Das Frankfurter Stadtmuseum besitzt 48 historische Meister- und Probestücke aus der Zeit zwischen 1631 und 1858, die von der Stadt von den Malern für die Ausstattung des Römers verlangt wurden, und stellt sie Beispielen aus Hamburg, Nürnberg und anderen Städten bis in die Gegenwart gegenüber. Dazu tragen rund 250 Leihgeber aus ganz Europa bei, mehr als 400 Werke sind insgesamt zu bestaunen.
Die Ausstellung widmet sich aber nicht nur der künstlerischen Exzellenz, sondern verfolgt als Beitrag zu der oft vernachlässigten Künstlersozialgeschichte auch, was von den angehenden Malern nach einer langen, mehrjährigen Ausbildung noch alles verlangt wurde, von Ehe- und Bürgerstatus bis hin zur untadeligen Lebensführung. Sie thematisiert aber auch die allmähliche Abgrenzung und Ausgrenzung der Maler von den handwerklichen Zünften bis hin zur Gründung der ersten Ateliers und der Kunstakademien.

Foto: Sabine Ahlbrand-Dornseif
Bis 19. Januar 2020
www.historisches-museum-frankfurt.de

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