Historisches Museum Frankfurt: Ausstellungstriade »Die Stadt und das Grün«

Nach dem Deutschen Architektur Museum macht sich nun auch das Historische für das Grün in Frankfurt stark. Und das, der Struktur des Hauses folgend, gleich mit mehreren Ausstellungen. Dazu weiß das Frankfurter Stadtmuseum weiß drei gewichtige historische Gründe für seine Ausstellung »Die Stadt und das Grün« zu nennen:
1. Vor 150 Jahren wurde der Frankfurter Palmengarten gegründet,
2. Vor 30 Jahren wurde der die Stadt umsäumende 8.000 Hektar großen Grün-Gürtel vom Magistrat zum geschützten und festen Bestandteil Frankfurts erklärt und sein Status per Grün-Gürtel-Verfassung politisch »zementiert«.
Und 3. Vor 650 Jahren hat Frankfurt mit dem Erwerb des Walds im Süden Frankfurts die Basis für seine Anerkennung als Freie Reichsstadt gelegt.
Dreiteilig, allerdings nicht an den Jubiläen orientiert, präsentiert das Historische Museum Frankfurt (HMF) nun sein stadtgrünes Konzept. Mit der kulturhistorischen Schau »Frankfurter Gartenlust« auf Ebene 0 im Neubau, mit dem partizipativ angelegten »Umwelt, Klima & Du« im Jungen Museum und dem interaktiven »Gärtnern Jetzt!« im Stadtlabor im dritten Stock. Die Ausstellungstrias geht – Stand jetzt -– mit unterschiedlichen Laufzeiten bis zum Oktober des Jahres.
Die »Gartenlust« bildet den Hauptteil der Ausstellung und widmet sich in einer Zeit, die einer Kulturtechnik wie der des Spazierengehens oder des Sich-Versammelns neue Wertigkeiten verleiht, den Parks und Grünanlagen im städtischen Kerngebiet. Mehr als die Hälfte der Stadtfläche – so steht es in den Begleitunterlagen – sind als öffentlich zugänglich ausgewiesen: von den Parks über die Wallanlagen und das Mainufer bis zu den Sportanlagen, und den Grünstreifen der Straßen.
Die Ausstellung verfolgt die sich historisch wandelnde und wechselnde Bedeutung dieser Areale und den öffentlichen Umgang mit ihnen. Aspekte der Erholung, der Bildung, aber auch des Vergnügens komen zur Sprache, aber auch des Klimas und der Versorgung, der Repräsentation und Partizipation. Seinen Niederschlag findet selbstredend auch, dass mit der wachsenden Rolle des städtischen Grüns im Kontext von Bevölkerungszuwachs und Wohnungsnot das soziale Klima und das meteorologische kaum mehr trennen lassen.

Rund 130 Exponate werden in sieben Abteilungen gezeigt, beginnend mit der Gründung der Wallanlagen von 1806 bis 1812. Pläne, Dokumente, Objekte wie etwa ein Gartenpavillon, aber auch Gemälde, Skulpturen, und Zeichnungen, sowie Audio- und Videostationen säumen den bis zum 29. August offenen Weg, den wir für das Strandgut, sobald es die Bedingungen zulassen, auch noch einmal live begehen werden.
Die interaktive Ausstellung »Umwelt, Klima & Du« im Jungen Museum soll am 28. März eröffnen und lädt bis 24. Oktober Kinder und Jugendliche von sieben bis fünfzehn Jahren dazu ein, Themen wie Klima und Biodiversität spielerisch zu erforschen. Erst am 28. April öffnet im Stadtlabor die interaktive Ausstellung »Gärtnern Jetzt!«, die in Zusammenarbeit mit 50 Gärtnern und Gärtnerinnen entstand und bis 10. Oktober laufen soll.
Überdies bietet das Museum auch das Buch »Frankfurter Gartenlust. Ein Lesebuch« an, mit 38 Beiträgen von Autoren und Autorinnen über die Stadt und ihr Grün. Es liegt im Museum aus, kann aber auch im Buchhandel erworben werden.

Lorenz Gatt
Foto: Anton Radl, Friedrich Wilhelm Delkenkamp,
Frankfurter Galluspromenade um 1835
© HMF/Horst Ziegenfusz
www.historisches-museum-frankfurt.de

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