Futter für die Kinopause: TV-Programmtipps im Mai

In der Hoffnung, dass möglichst bald wieder die Kinos öffnen werden und wir die Filme dort sehen können, wo sie hingehören, helfen wir uns mit ein paar Filmperlen im Fernsehen aus:

Wenn man sich David Leans ergreifendes Kammerspiel »Begegnung« (Brief Encounter), 1945 in England unter dem unmittelbaren Eindruck des Krieges gedreht, heute anschaut, kann man kaum glauben, dass »Doktor Schiwago« und »Ryans Tochter« vom selben Regisseur stammen (Mo., 3.5., 20 Uhr auf arte, Wh. 5.5. & 21.5.).
Roberto Rossellini gehört zu den großen Regisseuren des italienischen Neorealismus, dessen Einfluss noch heute im europäischen Kino zu spüren ist. hr3 zeigt sein weniger bekanntes Kriegsdrama »Es war Nacht in Rom« (Era notte a Roma, I 1960) am Di., 4.5., um 23.45 Uhr.
Ist »Die Brücke« (BRD 1959) von Bernhard Wicki ein Anti-Kriegsfilm oder ein Kriegsfilm? Gibt es überhaupt Anti-Kriegsfilme? Seinerzeit wurde in den Feuilletons darüber diskutiert, heute dürfte angesichts der aktuellen Kriegsfilme die Frage ziemlich klar zu beantworten sein: Es ist ein Anti-Kriegsfilm – und ein wenig auch ein Kriegsfilm (Fr., 7.5., 20.15 Uhr auf 3sat).
Wenn es um wichtige deutsche Regisseure geht, wird Helmut Käutner gerne übersehen. Zu Unrecht. Sein Nachkriegsdrama »Schwarzer Kies« – der Film wurde unlängst im Rahmen der Renaissance des deutschen Nachkriegskinos wieder entdeckt – zeichnet ein ebenso spannendes wie stimmiges Bild der fünfziger Jahre hierzulande (9.5., 23.10 Uhr auf 3sat).
Der Film »Robin Hood« (USA/GB 2010) handelt natürlich nicht vom gleichnamigen amerikanischen Börsenhändler, sondern von dessen angeblichem Vorbild, dem englischen Gerechtigkeitskämpfer aus dem zwölften Jahrhundert. Es gibt zahllose Kinoadaptionen der Historie, diese ist von Ridley Scott mit Russell Crowe in der Titelrolle. Und das verspricht kurzweilige Unterhaltung (Do., 13.5., 20.15 Uhr auf ZDF neo).
»The Queen« (GB/F/I 2006) Stephen Frears’ Film über die englische Königin, von Helen Mirren treffend dargestellt, hat auch der Porträtierten gefallen, hieß es (So., 23.5., 20.15 Uhr auf 3sat).
Akira Kurosawas »Kagemusha – Der Schatten des Kriesgers« (J 1980) ist, wie es so schön heißt, ein bildgewaltiges Historiendrama. Wer am Mo., 24.5., um 20.15 Uhr arte einschaltet, sollte entweder einen sehr großen Bildschirm oder eine ordentliche Overhead-Projektion zur Verfügung haben.
Michael Cimino hat eine der spektakulärsten Regiekarrieren in den USA hingelegt: vom Supertalent zum Terminator von United Artists (Es gibt auch die Theorie, dass die Konzernmutter »Heaven‘s Gate« zum Anlass nahm, UA bankrott gehen zu lassen). Wie auch immer, Cimino gehört zu den beachtenswertesten Filmemachern. Das kann man nun auch an dem weniger bekannten Thriller »Die Letzten beißen die Hunde« (Thunderbolt and Lightfoot) erkennen. (Mo., 31.5., 20.15 Uhr).

Claus Wecker (Foto: Den Letzten beißen die Hunde, © arte)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert