Dramatische Bühne, Landungsbrücken, Theaterhaus: Im Grüni »Ins Freie«

Wow. Wow. Wow – so viel Theater. Fakt aber ist; Die Frankfurter Kulturfans haben alle Augen und Ohren voll zu tun, um die Stadt am Kochen zu halten. Und insbesondere den Grüneburgpark zum Glühen bringen. Dort zieht in diesem Jahr nicht nur die Dramatische Bühne ihr jährliches Freiluftprogramm auf. Im Rahmen der Stadtinitiative »Ins Freie« sind auch die Landungsbrücken und das Theaterhaus ins Festivalgeschehen integriert.
Für alle vorweg: 1. Es braucht keinen Test – obwohl der nicht verkehrt bleibt -, aber eine Maske auf dem Weg von und zum Platz. Auch zum Getränkeholen und Austreten. 2. Es hat reichlich, reichlich Platz für insgesamt 500 Leute pro Vorstellung, also fast wie normal, wenn auch etwas distanzierter. 3.: Der Ticketverkauf läuft allein über die Dramatische Bühne oder die Abendkasse. 4. Aufgepasst an den Wochenenden gibt es zusätzlich Vorstellungen am Nachmittag (17 Uhr) sowie Frühtermine für das Kinderprogramm. 5. Sämtliche Abendvorstellungen beginnen um 20.45 Uhr.
Doch nun zu Starbuck. Und Ismael und vor allem Käpt‘n Ahab: Zum Auftaktwochenende des Festivals bringt die Dramatische Bühne ihr neues Stück »Moby Dick«. Herman Melvilles unsterbliches Drama, die düstere Ballade um den einbeinigen Kapitän und seine Suche nach Gott, nach Rache und nach sich selbst. Eine düstere Ballade »um die menschliche Seele und die Dämonen, die in der Tiefe hausen«, kündigt der Prinzipal der Bühne, Thorsten Morawietz, an. Da darf man gespannt darauf sein, wie er den im Meerestosen wogenden Kampf der Pequod-Besatzung mit dem weißen Wal auf die Bühne bringt. Und welche Rolle er dem arm und einsam verstorbenen Dichter zuerkennt, dessen grandioses Werk erst 20 Jahre nach seinem Tod erkannt worden ist. Am 3. Juli steigt die Premiere.
Fünfzehn Stücke umfasst das dieses Mal fast konzentriert zu nennende Repertoire. Mit einem Dutzend Aufführungen wird »Moby Dick« am häufigsten gespielt, gefolgt von »Faust«, »Das Parfum«, »Der Diener zweier Herren« und »Im Namen der Rose«. Aufgepasst: Nur je einmal werden »Hamlet« (2. Juli), »Shakespeare in Love« (5. Juli), »Don Juan« (6. August) und »Cyrano de Bergerac« (19. August) gezeigt. Und der Chronist wüsste keines darunter, das man nicht gesehen haben sollte
Der Donnerstag wird im Grüneburgpark zum Landungsbrückentag. Die Off-Bühhne aus der Gutleutstraße debütiert am 8. Juli mit Ingrid Lausunds Farce »Bandscheibenvorfall«, in der es um nichts weniger als gesellschaftliche Haltungsschäden geht. Im weiteren Verlauf wird Julian Königs Mephisto-Solo dreimal aufgeführt, zweimal das Stück »Niemand« und nur ein einziges Mal der Bühnenknaller »Hass«, das Must-have-(seen) schlechthin.
Vorzüglich aber nicht nur an den Wochenenden morgens und mittags spielen Gruppen aus und um das Frankfurter Theaterhaus dann für den Nachwuchs auf: Mirjam Tertilts »Märchen von Wundern« ist dabei, das Stück »Vom Fischer und seiner Frau«, aber auch die Compagnie Augenmusik mit der prächtigen Aufführung »Das Blaue Haus« für gehörlose Kinder. Alle Uhrzeiten, Besprechungen und Hinweise finden sich auf der unten stehenden Homepage.

gt (Foto: Moby Dick, © Uwe Detmar)
Ins Freie: Von 1. Juli bis 26. August
www.diedramatischebuehne.de

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