23. Cuba im Film vom 23.5.–2.6.2018 in Frankfurt-Höchst

Schon zum 23. Mal lädt das Filmforum zu einem Überblick über das kubanische Kino ein. Vielleicht spielt in diesem Jahr das Wetter mit und beschert uns zusätzlich frühsommerliche Temperaturen, die auch hierzulande Karibik-Gefühle wecken.
Das Festival wird mit »Sergio y Serguéi« von Ernesto Daranas eröffnet. Die Komödie, die zu einem Teil in einer russischen Raumkapsel spielt, zum anderen  in der sogenannten Sonderperiode der 1990er-Jahre, einer traumatischen Epoche auf Kuba, gewann den Publikumspreis auf dem vergangenen Filmfestival in Havanna. Den besagten Zeitraum beleuchtet auch John Alpert in »Cuba and the Cameraman«, einer Langzeitbeobachtung einfacher Menschen aus dem Volk.
Ebenfalls in der Sonderperiode spielt Gerardo Chijonas »Boleto al paraíso« von 2010. Chijona wird auch nach Höchst kommen und seinen neuen Film »Los buenos demonios« vorstellen, der viele ironische Anspielungen auf die kubanische Gesellschaft enthält. Als weiterer Gast kündigen die Festivalorganisatoren den Schauspieler Hector Noas, einen der beiden Protagonisten im Eröffnungsfilm »Sergio y Serguéi«, sowie Filmemacher Eduardo del Llano mit seinem neuesten Film »Domino« und zwei weiteren in Deutschland bisher nicht gezeigten Filmen an. Heavy Metal erklingt in dem Dokumentarfilm »Las islas del metal« von Nelson Varas-Díaz. In Kuba und der Dominikanischen Republik gewann diese Musik trotz unterschiedlicher Gesellschaftssysteme auf ähnliche Weise ihre Fans.
In Gedenken an den im vergangenen Jahr verstorbenen argentinischen Regisseur Fernando Birri, der als Mitbegründer der Escuela Internacional de Cine y Television in San Antonio de los Baños bei Havanna über viele Jahre auf Kuba lebte, zeigt das Festival »Che – Tod oder Utopie?«. In der französischen Produktion »Che Guevara – naissance d‘un mythe« analysiert Tancrède Ramonet den Mythos des Revolutionärs – sein Todestag jährte sich 2017 zum 50. Mal.
Im Rahmen des 10. Kurzfilmwettbewerbs »Junger Cubanischer Film«“ erhält die Nachwuchs-Regisseurin Rosa María Rodríguez den Kurzfilmpreis für »La costurera«, worin sie vielfältige Medien und Formen genutzt hat, um das Thema Kindesmissbrauch zu behandeln. Begleitend zu dem Gewinnerfilm werden auch die weiteren Wettbewerbsbeiträge zu sehen sein. In einem zusätzlichen Kurzfilmprogramm werden fünf Kurzfilme gezeigt, die 2017 unter Anleitung von Werner Herzog in der Filmwerkstatt der spanischen Produktionsfirma Black Factory Cinema in Havanna von jungen Filmemacher(innen) gedreht worden sind.
Besonders hingewiesen sei auf eine Reihe von kubanischen Filmklassikern, die weltweit Beachtung fanden und den Ruf Cubas als eines der wichtigsten Filmländer Lateinamerikas begründeten.
Eröffnet wird das Festival am Donnerstag, dem 24. Mai, um 19 Uhr mit der Vernissage der Fotoausstellung »Cuba-Momente – momentos cubanos« in Anwesenheit der Fotografin Gabriele Janku. Am Samstag, dem 26. Mai, gibt es um 15.30 Uhr im Filmforum Höchst eine Informationsveranstaltung zum Thema »Gelebte Alternativen – Urban Gardening auf kubanisch«. Das Auftaktkonzert bestreiten die aus der wohl bedeutendsten Musikerdynastie des Landes stammende Pianistin Lazara Cachao & Band am 23. Mai im Orange Peel.
Schließlich geht »Cuba im Film« wieder auf Deutschlandtournee nach Hamburg (www.3001-kino.de), Berlin (www.babylonberlin.de), Saarbrücken (www.kinoachteinhalb.de) und Weiterstadt (www.kino-weiterstadt.de).

cw (Foto: Sergio y Serguéi)
www.cubafilm.de

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