19. Nippon Connection – 28. Mai bis 2. Juni in Frankfurt

Sechs Tage lang bieten im Frankfurter Ostend das Künstlerhaus Mousonturm und die Naxoshalle gegenüber dem japanischen Film und der japanischen Kultur die weltweit größte Plattform außerhalb Japans. Weil die Faszinationskraft Japans nicht nachlässt, kommen sogar aus dem benachbarten Ausland die Besucher, um sich ihr Festivalprogramm aus den über 100 Kurz- und Langfilmen zusammenzustellen. Unter zahlreichen Deutschland-, Europa- und Weltpremieren sind japanische Independent-Filme genauso vertreten wie Blockbuster, die populären Animes und aufschlussreiche Dokumentarfilme, die die politische Situation im Lande beleuchten.
In dem bereits auf der letzten Berlinale vorgestellten Drama »And Your Bird Can Sing« widmet sich Sho Miyake der Generation Y. Takahisa Zezes neuer Spielfilm »The Chrysanthemum and the Guillotine« erzählt eine Geschichte um Anarchisten und Sumo-Ringerinnen in den 1920er-Jahren, und das Biopic »Dare to Stop Us« von Kazuya Shiraishi beschäftigt sich mit dem Werdegang des Kultregisseurs Koji Wakamatsu und der unabhängigen japanischen Filmszene der 1970er-Jahre.
Shinsuke Sato, der Spezialist für gelungene Manga-Verfilmungen, bringt mit »Inuyashiki« das populäre Manga um einen Senioren, der zum Superhelden wird, in einer actionreichen Adaption auf die Leinwand. Nobuhiro Yamashitas hat seine absurde Anarcho-Komödie »Hard-Core« nach einem erfolgreichen Manga aus den 1980er-Jahren gedreht. Der von der ersten Ausgabe an dem Festival verbundene Regisseur Ryuichi Hiroki stellt sein dialoglastiges Werk »It’s Boring Here, Pick Me Up« persönlich vor.
Unter den herausragenden Animationsfilmen, die Nippon Animation als Deutschlandpremieren präsentiert, befinden sich die Coming-of-Age-Geschichte »Okko’s Inn« von Kitaro Kosaka und das visuell überwältigende Debüt »Penguin Highway« von Hiroyasu Ishida. Zudem wird das Institut für Animation der renomierten Tokyo University of the Arts wieder aktuelle Kurzfilme präsentieren.
Den diesjährigen Nippon Honor Award bekommt der Regisseur und Schauspieler Shinya Tsukamoto, der in »Silence« von Martin Scorsese mitgewirkt hat. Im Festival wird Tsukamotos aktueller Film »Killing« wie auch seine Klassiker »Tetsuo: The Iron Man« und »Tokyo Fist« zu sehen sein.
Auf die Retrospektive im Kino des Deutschen Filmmuseums darf man sich besonders freuen. Sie widmet sich der vielfach ausgezeichneten Darstellerin Ayako Wakao, die unter der Regie von Yasujiro Ozu, Kon Ichikawa oder Yuzo Kawashima gespielt hat. Die Retro legt einen Schwerpunkt auf ihre intensive Zusammenarbeit mit Yasuzo Masumara.
Das Rahmenprogramm des Festivals steht dem Filmprogramm in seiner Vielfalt in nichts nach: Workshops, Vorträge, Podiumsdiskussionen, Performances, Ausstellungen und ein japanischer Markt mit leckeren Speisen.
Neben den Festivalzentren Künstlerhaus Mousonturm und Theater Willy Praml in der Naxoshalle sind das Mal Seh’n Kino, das Kino im Deutschen Filmmuseum, das Naxos Atelier, das Hessische Literaturforum und das Internationale Theater weitere Veranstaltungsorte.

cw (Foto: »Killing«, © Nippon Connection)
www.nipponconnection.com

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