Zum Hundertsten von Peter Weiss

Gallus Theater veranstaltet am 8. November ein Symposium und ein Theaterstück

In diesem Monat wäre der Schriftsteller Peter Weiss 100 Jahre alt geworden. Im Gallus Theater veranstalten deshalb die »KunstGesellschaft Frankfurt« und das Projekt »theaterprozess« des Regisseurs Ulrich Meckler am Ehrentag ein Symposium, in dessen Zentrum die Beschäftigung des Autors mit Auschwitz stehen wird, und die Wiederaufnahme der vor drei Jahren uraufgeführten Stückecollage »Prozess Auschwitz. Peter Weiss«.
Das zweieinhalbstündige Symposium sieht Beiträge Ulrich Mecklers (zu Auschwitz als »Glutkern seines Schaffens«) sowie des ehemaligen Weiss-Lektors des Suhrkamp-Verlags Volker Braun (zu »Die Ermittlung«) und Werner Renz vom Fritz-Bauer-Institut (»Fritz Bauer und die Dichter«) vor, zudem die Videoaufzeichnung eines Interviews mit Gunilla Palmstiema-Weiss (»Mein Leben mit Peter Weiss«).
Im Unterschied zur Uraufführung wird die anschließende 75-minütige Aufführung von »Prozess Auschwitz. Peter Weiss«, das anlässlich des 50. Jahrestages der Eröffnung des Auschwitzprozesses entstand, mit den Schauspielern Edgar M. Boehlke und Barbara Englert, der Akkordeonistin Beate Jankowski und einem Chor von Frauensprecherinnen stärker die Textpassagen fokussieren und auf Choreografien und Gesang verzichten. Zu erwarten steht auch ohne szenische Untermalung eine Begegnung mit der deutschen Vergangenheit, die so anspruchsvoll wie beanspruchend ist. Etwa wenn Weiss in »Die Ermittlung« (1965) den Aussagen überlebender KZ-Opfer die Rechtfertigungen von Angeklagten gegenüberstellt. Weitere Bestandteile des Stücks behandeln eine Reise nach Auschwitz »Meine Ortschaft«, Passagen aus »Ästhetik und Widerstand« und die Dante-Parabel »Inferno«.

gt (Foto: © Peter Rößmann)
Termin: 8. November: ab 17 Uhr
www.gallus-theater.de
www.theaterprozess.de

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