»Zu Ende ist alles erst am Schluss« ab 26.3.2015 im Kino!

fr_0326_Zu_Ende_ist_alles_erst_am_Schluss1Drei Beerdigungen und ein Liebesfall

»Zu Ende ist alles erst am Schluss« von Jean-Paul Rouve

Französische Komödien haben derzeit Konjunktur in den deutschen Kinos. Was bei unseren Nachbarn erfolgreich ist, könnte eben auch hierzulande sein Publikum finden. Das haben »Ziemlich beste Freunde«, »Paulette« und »Monsieur Claude und seine Töchter«, um nur einige zu nennen, in den letzten Jahren gezeigt.

»Zu Ende ist alles erst am Schluss« hat in Frankreich unter dem Titel »Les souvenirs« eine knappe Million Besucher ins Kino gelockt (Stand Mitte Februar). Dabei wartet der neue Film von Jean-Paul Rouve nach einem Roman von David Foenkinos weniger mit knalligen Gags als mit subtilem Humor auf. Die Geschichte von der Familie Esnard, die durch den Tod des Großvaters durcheinander gewirbelt wird, zeigt die verschiedenen Verhaltensweisen, wenn das Alter die eigenen Kräfte oder die Kräfte naher Verwandter schwinden lässt.
Für Michel (Michel Blanc), der als Berater der Postbank in den Ruhestand geht, hat das Altern etwas Bedrohliches, was er allerdings weit von sich weisen würde. Er überredet seine Brüder, die nun allein in ihrer Wohnung lebende Großmutter Madeleine (Annie Cordy) in einem Seniorenheim unterzubringen, obwohl sie noch ziemlich fit ist. Und prompt ist Madeleine eines Tages aus dem Heim verschwunden. Derweil wird Michels Laune immer schlechter, seine Frau Natalie (Chatal Lauby) fühlt sich vernachlässigt, täuscht einen Liebhaber vor und will sich scheiden lassen. Nur für den literarisch ambitionierten Sohn Romain (Mathieu Spinosi), der schon immer ein gutes Verhältnis zu seiner Oma gepflegt und sie regelmäßig besucht hatte, sind Alter und Tod noch weit entfernt und dementsprechend unproblematisch. Auf einer der drei Beerdigungen im Film bietet sich für ihn auch die Gelegenheit zu einem Flirt, doch den entscheidenden Tipp, die Frau fürs Leben zu finden, wird Romain von einem Tankwart erhalten – als er Omas Spuren folgt. In der Normandie wird die alte Dame ihre Kindheit auffrischen und der einfühlsame Romain eine sympathische Lehrerin treffen, die seine Frau werden könnte.
Das alles hat Jean-Paul Rouve mit einer Leichtigkeit inszeniert, die so – man verzeihe das Klischee – eben doch nur in französischen Filmen zu finden ist. Eine Sehnsucht nach vergangen Tagen, die nie so perfekt waren, wie sie in der Erinnerung erscheinen, durchweht seinen Film. Und beim Verlassen des Kinos stellt sich die Frage, ob man nicht vielleicht doch ein berührendes Drama gesehen hat.

Claus Wecker
[youtube_sc url=“https://youtu.be/C6ztCL45CNk?list=PLjcFL0oC0tVtMQFUeggPwNc5Zkh60IQbg“]
ZU ENDE IST ALLES ERST AM SCHLUSS
von Jean-Paul Rouve, F 2014, 96 Min.
mit Michel Blanc, Chantal Lauby,
Annie Cordy, Mathieu Spinosi
Komödie
Start: 26.03.2015
LÄUFT IM:
KINOPOLIS | CINEMA | METROPOLIS | ORFEOS ERBEN

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert