Schwieriger Jahrgang

In der Rheingoldhalle fand am 29. und 30. April die 40. Mainzer Weinbörse statt.

Die Weinbörse des VDP (Verband Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter) ist die weltweit größte Fachmesse für Deutsche Spitzenweine. 175 VDP-Winzer aus den Anbaugebieten Ahr, Baden, Franken, Mittelrhein, Mosel, Nahe, Pfalz, Rheingau, Rheinhessen, Sachsen und Württemberg stellten in diesem Jahr ca. 1.500 Weine vorwiegend aus 2011 und 2012 vor. Viele 2012er Weine waren sogar noch Fassproben.

Bei den Weißweinen überwogen die klassischen Rebsorten Riesling, Silvaner und die Burgunderarten; bei den Rotweinen war der Spätburgunder die am häufigsten vertretene Rebsorte.

Für die VDP-Winzer ist die Weinbörse ein wichtiger Termin, um mit Weinprofis, den Händlern, Sommeliers und Gastronomen, weltweit ins Geschäft zu kommen.

Die Verbandswinzer des VDP haben das Ziel, eine neue Klassifikation durch Qualitätsstufen zu etablieren, die sich auf die auf Region beziehen. Die bisherige Einteilung der Weine in Kabinett, Spätlese und  Auslese soll durch die Bezeichnungen VDP.Gutwein, VDP.Ortswein, VDP.Erste Lage und VDP.Große Lage abgelöst werden. Bei der Umsetzung dieses Ziels sind die Winzer in Rheinhessen führend, für die Verbraucher ist der Zwischenstand jedoch etwas verwirrend.

Aber die Hauptsache bleibt: Wie ist der neue Jahrgang geworden?

Die Vielzahl der Weinproben erfordert eine stark selektive Auswahl, die wir nach unseren Vorlieben vorgenommen haben.

Wir begannen unseren Rundgang mit den trockenen Nahe- und Moselrieslingen.  Problematisch fanden wir bei fast allen 2012er probierten Weinen die Säure, die sich relativ spitz und nicht gut eingebunden darbot.

Anschließend wechselten wir zu den trockenen Pfalzrieslingen. Auch die hier verkosteten Weine besaßen eine ähnliche Säure. Fruchtige und nicht so säurebetonte Rieslinge fanden wir in Rheinhessen. Außerdem probierten wir einige Rieslinge aus dem Rheingau. Ein Weingut, welches man zukünftig beachten sollte, ist das Weingut Baron von Knyphausen. Seit ein neuer Investor eingestiegen ist, hat sich die Qualität der Weine deutlich gesteigert.

Danach starteten wir mit der Verkostung der halbtrockenen und restsüßen Weinen wobei wir wieder regionenbezogen vorgingen. Besonders positiv zu erwähnen waren hier von der Mosel der 2012 Erdinger Prälat, Riesling Auslese von Dr. F. Weins-Prüm und aus Rheinhessen Riesling Spätlese Rothenberg VDP. Große Lage des Weingutes Gunderloch. Diese Weine sollen laut Auskunft der Winzer bei ca. 15 Euro je Flasche ab Weingut liegen. Sowie die restsüßen Rieslinge von Schloss Johannisberg, welche sich aber in einer anderen Preisliga (dreistellig) befinden.

Zum Schluss probierten wir noch einige Rotweine. Die Rotweine von Knipser und Fritz-Ritter (Revoluzzer) zeigen, dass auch in Deutschlang vorzügliche Rotweine zu finden sind.

Fast schon traditionell kann man auf der Weinbörse auch Begleiter zum Wein verkosten. Dieses Jahr waren es Trüffel- und Schokoladenspezialitäten. Der Schokoladenhersteller Oliver Coppeneur, der persönlich verschiedene Schokoladen aus unterschiedlichen Regionen und exquisite Pralinen darbot, stand für Fragen zur Verfügung.

Rita Kratzenberg/Claus Wecker

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