Novel … (87)

Die französische Regierung vertrieb »rechtmäßig« eine Roma-Familie aus dem Reich Gottes und des Baguettes.

Danach ging ein Sturm der Entrüstung durchs Land. Vornehmlich die Jugend war auf den Barrikaden, weil eine von ihnen, eine 15-jährige Mitschülerin, zu den Vertriebenen gehörte.

Wie kann es, stellt sich mir die Frage, rechtmäßig sein, eine ordentlich eingeschriebene Schülerin des Landes zu verweisen, indem man sie bei einem Schulausflug aus dem Bus klaut?

Und ist es nicht makaber, dass die französischen Vertreibungs-Geschäfte ausgerechnet von einem sozialistischen Präsidenten betrieben werden, von dem man mittlerweile annehmen muß, daß er ein ausgemachter Einfaltspinsel ist? Wie anders läßt sich erklären, daß er, der nur nobel erscheinen wollte, dem vertriebenen Mädchen anbot, es könne in Frankreich bleiben, müsse aber auf seine Eltern verzichten? Es wundert nicht, daß das den Sturm noch anfachte. (Obwohl, das muß man einräumen, die Vertreibung offenbar von 65% der Franzosen gutgeheißen wird.)

Nobel will seit Jahren auch das Friedens-Nobelpreis-Komitee sein. Es besteht aus 5 Norwegern, die wir einmal namentlich nennen wollen.

Vorsitzender ist Thorbjorn Jagland (63). Er war norwegischer Premier- und Außenminister, gehört zur sozialdemokratischen Arbeiterpartei. Kaci Kullmann Five (62) ist Öffentlichkeitsberaterin, gehört zur Konservativen Partei. Inger-Marie Yterrhorn (72), Seniorberaterin der rechten Norwegischen Fortschrittspartei, Berit Reiss-Andersen (59) ist Präsidentin der Anwaltskammer. Zu guter Letzt kommt (in Vertretung für Agot Valle) Gunnar Stalsett (78), Mitglied der Zentrumspartei und ehemaliger Bischof von Oslo.

(Zur besseren Vorstellung: das ist so, als wären Heiner Geißler, Christian Ströbele, Claudia Roth, Ursula von der Leyen und Margot Käßmann für den Preis verantwortlich.)

Sie haben die folgenden Preisträger ausgezeichnet: aktuell die OPCW (die Organisation zur Bekämpfung chemischer Waffen), die Europäische Union, Barack Obama, Al Gore und den IPCC (Weltklimarat), die IAEO (die Internationale Atomenergie-Organisation) und Mohammed El Baradei.

Das sind alles entweder Institutionen, die das tun, wofür sie eingesetzt wurden, und zwar mehr oder weniger ohne eigenen Verdienst, oder die in Zukunft etwas tun sollen, das dem Komitee behagt.

Weil sich das so dämlich liest, wie es ist, schlagen wir vor, daß der nächste Nobelpreis dem Komitee selbst verliehen wird, der übernächste dann dem Mann, der sich seit Jahrhunderten wie kein anderer um den Frieden der Welt verdient gemacht hat – nämlich dem Weihnachtsmann.

Danach kann man den Preis nur noch ersatzlos streichen: der Weihnachtsmann ist nicht zu toppen.

Kurt Otterbacher

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