Kofelgschroa

Oberbayerische Querköpfigkeit

Anfang 2007 nannten sie ihre kleine Kapelle noch Kofelmusik. Da spielten sie nahezu klassische Volksmusik, so wie es sich halt gehört, wenn man im Angesicht des Kofel aufgewachsen ist, dem Oberammergauer Hausberg. Doch das war ihnen bald zu langweilig. Sie begannen zu experimentieren, ließen immer mehr Abseitiges, Anderes zu. Als das, so sagt es die schöne Legende, der befreundete Gärtnermeister Freißl hörte, fragte er, was das denn für ein Gschroa, also Geschrei sei. Und damit war der neue Bandname erfunden. Fortan hießen sie Kofelgschroa.

In Kürze erscheint auf dem genauso wunderbaren wie außergewöhnlichen Münchner Label Trikont ihr neuestes Album. BAAZ heißt es. Und führt wieder direkt in diesen ganz eigenen Kofel-Kosmos. Psychedelischer, wabernder, oberbayerischer Krautrock. Querköpfig, dickschädlig, unvorhersehbar und auf eine schöne, ganz unverstellte Art auch hippiesk. Eine Helikontuba ist da zu hören, eine Orgel, eine Lagerfeuergitarre, ein Akkordeon und natürlich noch ein ganzer Haufen anderer Bläser. Darüber liegt ein ganz eigentümlicher, geradezu daseinsmüder, hintersinniger Gesang. Man kann sich an keine andere Musik erinnern, die ähnlich klingt. Oder, um es mit Hans Söllner zu sagen: „Die ist einfach nur gut!“. Und, das sollte man sich schon mal vormerken: Am 8. November sind Kofelgschroa mitsamt ihrem neuen Album in der Brotfabrik zu hören.

Tim Gorbauch
Kofelgschroa: BAAZ (Trikont)

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