Forsythe Company legt »Decreation« wieder auf

DecreationGescheiterte Liebe

Es wird ein Déjà-vu! Ganz bestimmt. Bevor William Forsythe mit seiner Company Mitte 2004 von der Stadt abgewickelt wurde, war »Decreation«, deutsch: Rückschöpfung, eine seiner letzten Arbeiten. Premiere war am 27. April 2003. Jetzt, kurz bevor Jacopo Godani ihre Leitung übernimmt, zeigt die renommierte Tanzgruppe dieses Stück erneut im Bockenheimer Depot. Es ist ein Rückgriff auf das Erbe, bevor zu Beginn des nächsten Jahres ein Neuanfang ansteht. Einmal mehr, man denke nur an Pina Bausch oder Alvin Ailey, steht ein prominentes Tanz- und Ballettensemble unter neuer Führung vor dem Spagat zwischen einer identitätswahrenden Repertoirepflege und innovativer Weiterentwicklung.
Forsythe inszenierte das von englischen Texten durchzogene Stück für 16 Tänzer nach der gleichnamigen modernen Oper der kanadischen Autorin Anne Carson, in der es um Liebe, Eifersucht, Glauben und Spiritualität geht. Ursprünglich gedacht als choreografische Bearbeitung der Oper ist es letztlich ein Werk über eine gescheiterte Liebe geworden, in dem eine Frau ihren Gatten wieder und wieder fragt, was er davon halte, wenn sie sich einem anderen zuwenden und diesen mehr lieben würde, als sie ihn je geliebt habe. Aggressiv-laute Szenen, in denen das ganze Ensemble auf der fast leeren Bühne agiert, wechseln mit ruhigen, intensiven Sequenzen. Livemusik von David Morrow untermalt die gut einstündige Choreografie, die dem Zuschauer einiges abverlangt.

whk
Termine: 11., 12., 14., 15 und 16. November, jeweils um 20 Uhr
www.TheForsytheCompany.com

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