Europäische Grenzen: Traces to and through Europe

Klapperfeld: Europäische Grenzen - Traces to and through Europe Grenzen – Spuren durch Europa

Eine Ausstellung im ehemaligen Polizei- und Abschiebegefängnis in der Klapperfeldstraße 5 thematisiert Grenzverläufe: Den Weg übers Meer, die Einreise per Flugzeug oder über den Landweg als Auftakt einer langen Reise, auf der Menschen unter schwierigsten Bedingungen und unter beständiger Angst vor Verfolgung und Repression leben müssen. Das Projekt »Traces to and through Europe« widmet sich den verschiedenen Aspekten und Auswirkungen europäischer Migrationspolitik. Mittelpunkt der Ausstellung ist eine Fotoreihe über die Insel Lampedusa und ihren Schiffsfriedhof, auf dem die Boote der Menschen verrotten, die »um jeden Preis« nach Europa gelangen wollten. Die Fotoreihe wird ergänzt durch Fotos zur Situation von »Illegalisierten« in Calais und durch die Zusatzausstellung »Traces from Lesvos through Europe« des Netzwerks »Welcome to Europe« sowie durch Radiofeatures und Kurzfilme.

Begleitet wird die Ausstellung von zwölf Veranstaltungen: An verschiedenen Orten der Stadt finden Lesungen, Konzerte und Filmvorführungen statt. Geflüchtete, Aktivisten, Künstler  und Wissenschaftler  sind eingeladen, so auch die Regisseurin Alexandra D‘Onofrio und der Journalist Gabriele Del Grande. Die Filme erzählen die Geschichten von Abschiebehäftlingen und ihren Angehörigen – vom Alltag im Abschiebegefängnis, von der Abschiebung selbst und von Widerstandsversuchen. Zekarias Kebraeb, liest aus seinem Buch »Hoffnung im Herzen, Freiheit im Sinn« – von seiner Flucht aus Eritrea.

Auch auf die konkrete Situation in Frankfurt wird mit einem Stadtrundgang entlang symbolischer Orte eingegangen. Über mehrere Stationen im Zentrum Frankfurts können Teilnehmende Einblicke in die Lebensumstände von Menschen ohne regulären Aufenthaltsstatus bekommen, und erfahren, wie verankert und dennoch oft unsichtbar institutionelle Diskriminierung von Flüchtlingen und Asylsuchenden ist.

Maja Koster von der Initiative »Faites votre jeu!« sagt über das Projekt: »Die Ausstellung und das Begleitprogramm machen deutlich, was sich an den sogenannten Außengrenzen und darüber hinaus abspielt. In den Zellen des noch bis 2003 als Abschiebeknast genutzten Klapperfelds wird sichtbar, unter welch miserabelsten ­Bedingungen Menschen auch mitten in Europa leben (mußten und) müssen.«

Der ehemalige Abschiebetrakt des Gefängnisses, der noch bis vor 10 Jahren genutzt wurde, wird zugänglich sein. Die Ausstellung kann auch während der öffentlichen Veranstaltungen im Klapperfeld besucht werden.

Die Ausstellung ist jeden Samstag von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Außerdem an folgenden Tagen: 29.1., 4.2. + 14.2.2013, 17– 20 Uhr; 30.1., 7.2. + 13.2.2013, 10–13, Eintritt frei, Spenden erwünscht! Gruppen oder Schulklassen, die die Ausstellung außerhalb der regulären Öffnungszeiten besuchen möchten, können einen Termin für eine Führung vereinbaren unter
0163-94 01 683 oder per E-Mail: info@klapperfeld.de.

 

17. Januar bis zum 15. Februar 2013
Europäische Grenzen: Traces to and through Europe
Klapperfeldstraße 5
60313 Frankfurt
www.klapperfeld.de

 

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