Ausblick pad-Mainz: Das Internationale Performance-Festival

Rund um die Gebärmutter

Dass aus einem Beitrag zum KSP, dem Kultursommer Rheinland-Pfalz, einmal ein Festival werden würde, hat man sich 2009 im Mainzer »performance art depot« (pad) allenfalls heimlich gewünscht. Inzwischen gelten die Auftritte einer Handvoll zeitgenössischer britischer Künstler als Auftakt des Internationalen Performance-Festivals, so dass man nun in der ehemaligen Lagerhalle der Mainzer Leibnizstraße 46 das erste Jubiläum begeht. Die zehnte Ausgabe des Treffens bringt vom 26. April bis zum 5. Mai Performance-Künstler aus Spanien, Großbritannien, Chile, Griechenland und Portugal mit innovativen Produktionen auf die pad-Bühne. Und noch immer ist das Festival ein Teil des KSP.
Mit und von Beginn an fast immer dabei ist der britisch-japanische Performer Marmoru Iriguchi, der mit seiner längst Kult gewordenen Performance »Pregnant?!«, bei der er als pseudoschwangerer Mann auf eine irre Reise rund um und in seine imaginäre Gebärmutter geht, die Eröffnung am 26. April (20 Uhr) bestreitet. Mit seiner surrealen cartoon-artigen und äußerst charmanten Videoanimation spinne der ausgebildete Zoologe zwerchfellreißende Geschichten für die ganze Familie, so die Festival-Macher um das Mainzer Performance Duo (Nic) Schmitt & (Peter) Schulz. Trotz dieser nostalgischen Sentenz geht der Blick in Mainz aber mit aktuellen Arbeiten nach vorne.
Das portugiesische Duo Anti Kougia und Mafalda Miranda Jacinto setzt sich in »Mosquito« mit einem körperlosen Feind auseinander, La(Sic) aus Barcelona zeigen ihre neue Performance »Après la chronique«, die dem Zusammenhang von Einsamkeit und sozialen Technologien nachgeht. Aus London kommen The Mostly Everything People mit ihrer Produktion »The Very Important Child«, die von der Entwicklung des Ego, psychologischer Kriegsführung im Kinderwagen und überhaupt von erwachsenen Kindern handelt. Und das deutsch-chilenische Projekt El Cuco geht mit seiner dramatisch-witzigen Tanzproduktion »My Reputation is Your Guarantee« auf das widersprüchliche Verhältnis zwischen Mensch und Tier ein. Obligatorisch sind Gespräche mit den Künstlern nach den Vorstellungen. Alles Nähere weiß die Homepage.

gt (Foto: Mirko Blaufuß)
Termine: 26.–30. April, 2.–5. Mai, jeweils ab 20 Uhr
in der Leibnizstraße 46 in Mainz
www.pad-mainz.de

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