Ausblick Burgfestspiele Dreieich: Shakespeare bis Woodstock

Als Hippie noch kein Schimpfwort war

Lokale Übergrößen und Weltspitze – zwischen diesen Polen bewegt sich das Angebot der Burgfestspiele in Dreieich. Zwischen Michael Quast oder Walter Renneisen und Canadian Brass oder Eric Bibb beispielsweise. In diesem Jahr gibt es sogar einen Abend, der beide Pole auf das Hinreißendste verzahnt. »Woodstock – The Love‘n Peace Revue«: Mit einer zehn(!)köpfigen Band wird auf der Burg Hayn die Geschichte der Flowerpower-Generation neu geschrieben. Volker Rebell, man glaubt es nicht, moderiert die Schau über eine Zeit, in der Hippie noch kein Schimpfwort war und der Joint noch kein Exponat für das Museum Angewandte Kunst. Mit Ali Neander und Osti Osterwold von den Monotones und Olaf Mill von Flatsch droht das Ganze noch einmal von vorne loszugehen. Wer dabei sein will, sollte sich den 17.7. vormerken. In Woodstock sind statt der erwarteten 40.000 mehr als 500.000 gekommen. Auf die Burg Hayn passen 850, doch  versichert uns Festivalmacher Wolfgang Barth, dass bisher noch niemand wieder heimgeschickt worden sei, wie ausverkauft eine Veranstaltung auch gewesen sein mochte. Bisher!
Letzteres trifft Mitte Juni schon auf sieben der über 30 Veranstaltungen zu, darunter im Juli Annett Louisan (4.), das Ukulele Orchestra of Great Britain (11.) Konstantin Wecker (16.) und Henni Nachtsheim & Rick Kavanian (22., 23.). Insgesamt seien rund 70 % der Tickets schon verkauft, rechnet Barth mit einer ähnlich hohen Besucherzahl wie im Vorjahr, als 23.000 Gäste für eine Superauslastung von 85 % sorgten. Zu den Theaterspecials, die wir auf diesen Seiten ankündigen, zählt neben dem traditionellen Burgen-Stopp von Michael Quasts Barock-am-Main mit dem Vorjahrs-Hit »Der Bürger als Edelmann« die nicht minder vertraute Bremer Company »shakespeare und partner«, die sich ihres Ziehvaters berühmtestes Werk »Hamlet« vorgeknöpft hat. (9.). Aber auch das Frankfurter Holzhausenquartett mit und um Sabine Fischmann hält den alten Engländer hoch und lädt zum direkten Vergleich ihres Kammermusicals von »Was ihr wollt« mit der Aufführung des Schauspiel Frankfurt ein. Zweieinhalb Specials hat Wolfgang Barth noch in petto: Roger Willemsens szenische Lesung »Das Hohe Haus« (3.) und das 40-jährige Jubiläum von Jazz in der Burg (25.), für das dieses Mal kein Eintritt erhoben wird. Für umme geht es am nächsten Tag (26.) zum Blues Morning auf der Burg mit dem Urgestein Eric Bibb und seinem »A Tribute To Leadbelly«.

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Bis 16. August auf der Burg Hayn
www.burgfestspiele-dreieichenhain.de

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