Ariel Pink: Irrlichternd

Die »Süddeutsche Zeitung« wusste es schon vor Jahren: »Der wahnsinnigste Songwriter der Gegenwart heißt Ariel Pink.« Der Amerikaner, der vor bald 40 Jahren als Ariel Marcus Rosenberg geboren wurde, ist, so erzählt es die Legende, ehemaliger Ashram-Jünger und macht, das wiederum ist verbrieft, seit Jahren gleichzeitig wundervollen wie absonderlichen Lo-Fi-Pop. Sein neues Werk hat er Bobby Jameson gewidmet, einer eher tragischen Figur der amerikanischen Popgeschichte.
In den 60er-Jahren hatte Jameson ein paar halbe Hits und ein Geheimtipp-Album, versank dann in Alkohol und Obdachlosigkeit, wurde wiederentdeckt – und verdiente auch daran keinen Cent. 2015 starb Jameson. Aus seinem Leben erzählt nun Ariel Pink, in schillernder, Haken schlagender, holpriger, gewohnt irrlichternder und manchmal auch sperriger Vielfalt. Pink wechselt so oft die Richtung, dass einem manchmal schwindlig wird beim Hören. Doch zwischendrin gelingen ihm wie nebenbei die allerschönsten Indie-Melodien, man muss sich nur mal einen Song wie »Another Weekend« anhören.

Tim Gorbauch
Ariel Pink: Dedicated to Bobby Jameson (Mexican Summer)

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