Alte Oper: »Romeo and Juliet« modernisiert

© Manfred H. VogelAlles ohne die Eltern

Es ist wohl die romantischste Liebesgeschichte der Weltliteratur: William Shakespeares  Tragödie von Romeo und Julia. Trotz ihrer verfeindeten Familienclans verlieben sich die beiden Jugendlichen und lassen einander nicht mehr los – bis dass der Gifttod sie scheidet.  Durch die 1935 komponierte Musik von Sergei Prokofjew ist diese Geschichte auch als Ballett weltbekannt.
Rasta Thomas und Adrienne Canterna, das Kreativduo von »Rock the Ballet«, haben Hand angelegt an Shakespeares Meisterwerk und es aufgeladen mit viel Tanz und Musik. Ihr Wunsch, eine zusammenhängende Geschichte von Anfang bis Ende zu erzählen, hat die beiden zu diesem Stoff geführt. »Ich habe mich in die Geschichte verliebt, als ich ein Teenager war, und ich wollte sie schon seit langer, langer Zeit auf meine Art und Weise erzählen«, lässt Canterna dazu verlauten.
Allerdings hat sie nach eigenem Bekunden dafür auch ziemlich Staub abgeklopft, der sich angesammelt habe. »Viele Inszenierungen machen die Geschichte so alt. Dabei ist es eine junge Geschichte, sie handelt von jungen Menschen«, sagt die Choreografin. Unter anderem sind die Eltern des Liebespaares gestrichen, übrig geblieben sind Amme und Pater ebenso wie die Balkonszene und die Fechtszenen zwischen den verfeindeten Clans.
Adrienne Canterna  hat die komplette Show choreografiert, spielt selbst die Julia und wählte auch die Musik aus. Dafür bediente sie sich der unterschiedlichsten Musikrichtungen. Neben Prokofjews klassischer »Romeo und Julia«-Komposition und Vivaldis »Vier Jahreszeiten« hat Canterna sich überwiegend bei zeitgenössischen Künstlern bedient. So ist nicht nur Lady Gaga mit »Edge of Glory« dabei, auch Songs Katy Perry, Bruno Mars und David Guetta werden für die Inszenierung genutzt. Neben der Musik spielen die aufwendige Lichtshow und das Bühnenbild eine wichtige Rolle.
Die tänzerischen Einflüsse sind vielseitig. Sie reichen vom Modern Dance über Jazz und Hip-Hop zu Elementen aus dem klassischen Ballett. Häufig imponieren die männlichen Tänzer effektvoll mit Flickflack und ähnlichen akrobatischen Einlagen in der knapp zweistündigen Show. Den Part des Romeo spielt und tanzt Preston Swovelin.

Walter H. Krämer
Termine: 25.–29. August, acht Vorstellungen zu unterschiedlichen Uhrzeiten
www.alteoper.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert