10. Lichter Filmfest Frankfurt International

28. März bis 2. April

Wenn dieses Heft herauskommt, sind es nur noch wenige Tage bis zum Start des  Jubiläumsfestivals. Dann dreht sich im Mousonturm für eine knappe Woche alles um den Film aus Hessen und aus aller Welt. Mehr als hundert Beiträge wurden ausgewählt. Filmemacher aus der Region treten in einen Wettbewerb um den weißen LICHTER Bembel für den besten Kurz- und den besten Langfilm. Auch außer Konkurrenz gibt es einiges zu sehen. Insgesamt werden 18 Langfilme und 30 Kurzfilme einen Überblick über das hessische Filmschaffen geben. Darunter befinden sich Weltpremieren wie »Hard & Ugly – Eine Liebesgeschichte« von dem Marburger Malte Wirtz und das Kammerspiel »Hinter dem Meer«, der Abschlussfilm des Filmstudenten Janis Marx. Deutschland- und Hessenpremieren  zeigen, dass die Werke auch außerhalb Deutschlands bzw. Hessens Beachtung finden. Die stärkste Resonanz bekam das auf der letztjährigen Berlinale im Wettbewerb gezeigte Drama »L‘avenir« (Alles was kommt) mit Isabelle Hupert. Regisseurin Mia Hansen-Løve wurde mit dem Silbernen Bären für die beste Regie ausgezeichnet. Obwohl der Film in den hiesigen Kinos schon gezeigt worden ist, wird ihn das Filmfest noch einmal  präsentieren.
Mit einem Werk aus dem internationalen Programm wird das Festival eröffnet: »The Distinguished Citizen« (El ciudadano iIlustre) von Gastón Duprat und Mariano Cohn. In dem mit mehreren Preisen gekrönten Film geht es um Literatur und Realität und um Wutbürger, die sich an einem Literaturnobelpreisträger (Oscar Martínez) für vermeintliche Verunglimpfungen rächen wollen. Das Motto, unter dem die Filme ausgewählt wurden, lautet »Der Wahrheit auf der Spur«. Es geht in ihnen um Fakten und alternative Fakten, Fake News und Postfaktisches. Dazu beschäftigt sich eine Ausstellung im Festivalzentrum Mousonturm den Menschen in Hessen mit Zivilcourage: »Whistleblowing – Licht ins Dunkel bringen!«.
Auch die Schirmherrin Doris Dörie wird zu dem Thema »Wahrheit oder besser Wahrhaftigkeit« Stellung beziehen. Sie bringt ihren letzten Film »Grüße aus Fukushima« für eine Vorstellung mit anschließendem Filmgespräch mit.
Als eine Neuheit gibt es noch eine zusätzliche Sektion. Als erstes deutsches Filmfestival prämiert LICHTER in einem Virtual-Reality-Wettbewerb die besten 360°-Filme aus internationalen Einreichungen – ganz neue Erfahrungen, direkt auf die VR-Brille gebeamt – vielleicht die Zukunft des Kinos. Traditionell werden die Festivalfilme nicht nur im Mousonturm im Ostend, sondern auch im Studio Naxos gegenüber, im Mal Seh‘n Kino im Nordend und im Filmmuseum am Main vorgeführt. Die Frankfurter sollten diese Gelegenheit, sich über aktuelle Tendenzen im Kino zu informieren, beherzt wahrnehmen.

Claus Wecker (Foto: The Distinguished Citizen)
www.lichter-filmfest.de

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